Die etwas andere Industriefotografie – Hamburgs Untergrund
In der Unternehmens- und Industriefotografie vereinen sich gleich mehrere fotografische Genres miteinander. Wer sein Unternehmen ins rechte Licht rücken lassen möchte, benötigt meist Portraitfotos von Mitarbeitern, Produktfotos, Architektur- und Interieurfotos und, und, und. Ganz anders waren die Anforderungen bei diesem Auftrag für die Neugestaltung des riesigen Edekamarktes Wölm in Mümmelmannsberg im Osten Hamburgs. Mindestens genauso ungewöhnlich: Wie der Auftrag zustande kam!
Hamurgs Unterwelt – schrill, schräg, stylish!
Was bisher geschah: Als im vergangenen Jahr der erste Corona-Lockdown meine Arbeit zum Erliegen brachte, war klar, dass ich weiterhin aktiv bleiben will, muss, werde. Veränderung ist jederzeit okay, Stillstand nicht! Also nahm ich mir einige Freie Arbeiten vor, bei denen ich fotografisch aktiv bleibe, kreativ gefordert bin und keine wirtschaftlichen Interesse verfolge. (Tipp: Hier findest du einen etwas älteren Blogbeitrag von mir, bei dem ich einige Worte zum WARUM der Freien Arbeiten geschrieben habe: KLICK)
Meine allererstes Projekt führte mich in den Hamburger Untergrund und wurde jetzt – 1,5 Jahre später – die Initialzündung für oben erwähnten Auftrag. Ich kläre auf: Als heimlicher Fan der Architekturfotografie tauchte ich im Lockdown Nr.1 in Hamburgs eindrucksvollsten U-Bahnhöfe ab und fotografierte die schrägsten, schrillsten und stylishsten Haltestellen, die Hamburg zu bieten hat. (Hier geht es direkt zu dem Blobeitrag: Hamburgs Unterwelt fotografieren) Die Ergebnisse fasste ich im April 2020 in einem Blogbeitrag zusammen, der in Fotografenkreisen allerlei Beachtung fand. Bis heute erhalte ich viele E-Mails von interessierten Fotografen dazu, die nun ebenfalls mit der Rolltreppe „unter Tage“ fahren und ihre Ergebnisse auf Instagram & Co. zeigen.
Ganz schön bunt! So sahen einige Ergebnisse meines Lockdown No.1 Projektes aus.
Auch eine Form der Industriefotografie: der U-Bahnhof Mümmelmannsberg
Nun ja, ich erhielt also allerlei E-Mails zu den U-Bahnhöfen und freute mich, dass die Serie so gut ankam. Die Wochen und Monate vergingen. Und plötzlich, out of the blue, kam die Anfrage des Lübecker Ladenbauers Storebest. Man hätte meinen Blogbeitrag gesehen, sei gerade dabei einen Edekamarkt unmittelbar über dem U-Bahnhof Mümmelmannsberg neuzugestalten und möchte dabei einen optischen Bezug zur Haltestelle herstellen. Da kämen Fotos vom Bahnhof Mümmelmannsberg im Stile meines Blogbeitrags mehr als infrage. Am besten zwei, ach lieber drei Meter groß! So der hochprofessionelle System-Ladenbauer.
Bitte was? „Äh, ja klar. Übernehme ich gerne. Wann soll es losgehen?“ Bis es mit dieser ungewöhnlichen Art der Industriefotografie losging, dauerte es noch etwas. Nach Erhalt aller Genehmigungen stand ich dann aber tatsächlich an zwei Abenden mit Stativ und Kamera im U-Bahnhof, ließ den Auslöser klicken und schrieb meine Blicke, Perspektiven und Ideen auf die Speicherkarte.
Der Eingang zum U-Bahnhof Mümmelmannsberg im Hamburger Stadtteil Billstedt.
Kontraststark, gesättigt, symmetrisch – das waren die Anforderungen an die Fotografie im U-Bahnhof Mümmelmannsberg.
Sieht fast schon futuristisch aus, ist es aber nicht. Der U-Bahnhof Mümmelmannsberg existiert in dieser Form seit gut 30 Jahren. Damals (1990) wurde der U-Bahnhof vom Hamburger Architekten- und Ingenieurverein als „Bauwerk des Jahres“ ausgezeichnet.
„Zuuu-rück-bleiben, bitteee!“
Splitshot: Halb U-Bahn, halb U-Bahnhof.
Der Hase „Mümmelmann“ findet sich an vielen Stellen der U-Bahnstation wieder. Hintergrund: Die in den Siebzigerjahren errichtete Großwohnsiedlung hat ihren Namen „Mümmelmannsberg“ von der gleichnamigen Straße im Stadtteil Billstedt erhalten, die bereits seit 1938 existiert. Damals tummelten sich dort allerhand Hasen auf den Wiesen, zur gleichen Zeit war die Erzählung „Mümmelmann: ein Tierbuch“ von Schriftsteller Herman Löns sehr populär. So kam eins zum anderen. Wieder was gelernt – wusste ich vorher auch nicht.
To make a long story short: Die Neueröffnung des Edekamarktes Wölm an der Kandinskyallee wurde kürzlich groß gefeiert, meine Fotos hängen (in ziemlich groß!) an den des U-Bahnhofs nachempfunden Wänden. Fühlt sich gut an! Hier siehst du die Ergebnisse:
Der Edekamarkt Wölms in der Kandinskyallee feierte am 03. Juni 2021 seine Neueröffnung und wurde vom Profi-Ladenbauer Storebest in Anlehnung an den darunterliegenden U-Bahnhof Mümmelmannsberg gestaltet.
Jeder Hamburger kennt die schlichten Kacheln aus den U-Bahnhöfen der Hansestadt, die sich hier im Edeka Wölm wiederfinden – witzige Idee.
Tolles Gefühl, die eigenen Bilder in dieser Größe im Supermarkt ausgestellt zu sehen.
Tritt ein!
Last but not least: Allerbesten Dank an den konzeptionell hervorragend aufgestellten Geschäftsausstatter Storebest für die vertrauensvolle Kooperation und an Marktleiter und Geschäftsführer Markus Wölm für die Erlaubnis, in seinem Super-Supermarkt Fotos von meinen Fotos machen und hier zeigen zu dürfen!
IN EIGENER SACHE
Solltest Du Interesse haben, Schaffensprozesse in deinem Unternehmen fotografisch festzuhalten, Business-Events zu begleiten oder jede andere Form der Industriefotografie durchzuführen, dann nimm gerne über das Kontaktformular Kontakt zu mir auf. Hier siehst du einige Beispiele vergangener Shootings: KLICK
Ganz gleich ob Handwerksbetrieb, Ladengeschäft, Büro, Hotel oder Fitnesscenter: Um sich von Mitbewerbern abzuheben, kann ein niveauvolles Firmenporträt zu einem wichtigen Baustein werden. Aussagekräftige Fotos helfen, dein Unternehmen im richtigen Licht zu präsentieren und sprechen die Emotionen des Betrachters an. Ein stilvolles Ambiente, Schaffensprozesse im Handwerksbetrieb oder positive Eindrücke von deinen Mitarbeitern lassen sich über eine entsprechende Bildsprache perfekt vermitteln. Das hilft bei der Kundengewinnung und vermittelt ein überzeugendes Image deines Betriebes.