Fotoreise zur Isle of Skye – Schottland

Eine Fotoreise auf die Isle of Skye – längst überfällig! Ich mag es, wenn es beim Reisen wie im Fantasy-Movie aussieht. Also rau, ungemütlich, zerklüftet, stürmisch, regnerisch. Wenn es dann soweit ist und man seine Komfortzone auf diversen Hikes zurückgelassen hat, tut’s auch mal ein bisschen weh. Dann liegst du abends im Bett und kannst das „Autsch!“ gar nicht zu Ende denken, weil du längst eingeschlafen bist. Apropos: In keiner unserer acht Nächte schlafen wir länger als sechs Stunden, manchmal nur drei. „Alles für’s Foto!“ lautet mal wieder unser manisches Mantra, dem wir bei dieser Fotoreise auf die Isle of Skye alles weitere unterordnen. 

Ganz von vorne: Mit von der Partie ist (natürlich) wieder Holger Kröger. Seit 2016 ist es unsere Tradition, einmal im Jahr eine gemeinsame Fotoreise zu unternehmen. Nach Island, Färöer, Norwegen, Madeira, Tirol; diesmal also auf die Isle of Skye im Norden Schottlands. Es ist ein ausgesprochen ikonischer Ort, der uns beiden viel bedeutet und unseren fotografischen Kompass dieser Reise geeicht hat: Die charakteristische Felsformation „The old man of Storr“! Bei dieser Fotoreise zur Isle of Skye ist dies also unser No.1-Spot – dazu später mehr. 

Lake Fade mit Blick auf den Old man of Storr. Dieses Foto gelang dem Fotograf Florian Läufer bei einer Fotoreise zur Isle of Skye in Schottland.

Fast schon Postkartenwetter. Beim Blick über den Lake Fada kannst du im Hintergrund den „Old man of Storr“, also die 48 Meter hohe Felsnadel am Fuße der Bergkette, erkennen. Man darf es so sagen: „The old man“ ist so eine Art Wahrzeichen für die Isle of Skye in Schottland. 

Statt einer Winter- wird es diesmal eine Frühlingstour; letzte Aprilwoche. Ehrlich gesagt haben wir uns damit verkalkuliert. Geplant ist, das erste Frühjahrsgrün der Wiesen und Felder mitzuerleben. Was wir kriegen ist: das letzte Winterbraun. Mist! Die Natur hinkt hier auf der Insel der norddeutschen Flora noch ordentlich hinterher. „Es-is-ja-wie’s-is!“ sagen wir Nordlichter. Kannst nix machen. Ganz schön kahl – aber nicht kalt! Erwartet haben wir eine kühl-neblige Moody-Wetterlage. Stattdessen: Blauer Himmel, Schäfchenwolken, Sonnenschein, Windflaute. Gut für Postkartenmotive, schlecht für Landschaftsfotografie mit Drama, Dunst und dunklen Wolken.

Klassiker bei einer Fotoreise zur Isle of Skye: Neist Point!

Egal, die Rucksäcke sind gepackt und die Wanderboots geschnürt. Dann eben Postkartenmotiv. Der Leuchtturm am Neist Point geht getrost als Klassiker bei einer Fotoreise zur Isle of Skye durch. Ist schon ein schönes Fleckchen dort am Westufer der Insel! Gehst du rechts auf die Klippe, kannst du den Leuchtturm so fotografieren, dass dein Blick entlang der zerklüfteten Felsformation geführt wird, an dessen Ende der Leuchtturm ein wunderschönes Streiflicht von der untergehenden Sonne abbekommt. Hier und da grasen vereinzelt Schafe, die für weiße Kleckse auf dem Foto sorgen. „Määähh!“ Ist der Classic-Shot im Kasten, lohnt sich ein Spaziergang bis zur äußersten Felsspitze, um das Lighthouse zur Blauen Stunde aus einer niedrigen Perspektive von der anderen Seite aufzunehmen. Weißt du was? Alles, was ich eben über das viel zu gute Wetter gelästert habe, sei hiermit zurückgenommen! Ich bin ganz schön doll zufrieden mit den Bildergebnissen von hier!  

Neist Point Leuchtturm. Dies ist die klassische Ansicht von der Westküste auf Skye.

Der Leuchtturm am Neist Point wird am Abend seitlich von der untergehenden Sonne angestrahlt – schööön! Unten links im Bild siehst du die Schafe am Abgrund grasen.

Neist Point Fototrip

Lighthouse Sheep

Isle of Skye Fotoreise

Zur Blauen Stunde wandere ich zur hinteren Seite des Leuchtturms. Auch eine schöne Perspektive, oder?

Ungewöhnliche Perspektive vom Leuchtturm am Neist Point (Isle of Skye)

Kein Photoshop – wenn das Leuchtfeuer direkt in die Kamera scheint, entsteht bei geschlossener Blende dieser feine Lichtstern.

Quiraing – bizarr & imposant

Frag‘ mich nicht, wie „Quiraing“ ausgesprochen wird! Egal, mit wem du sprichst, jeder betont das …ui…und …ai… in Quiraing anders. Wir haben die Stimme vom Google-Übersetzer gefragt, glauben aber, dass die es auch nicht so ganz genau weiß. Sei’s drum, jedenfalls ist die durch Erdrutsche entstandene geologische Formation extrem beeindruckend. Die bizarren und labyrinthartigen Felsstrukturen wurden schon häufig als Filmkulisse genutzt. (Z.B. Snow White and the Huntsman, Der Medicus, King Arthur) Für uns wird der Quiraing aus fotografischer Sicht zu einem kleinen Waterloo – aus mehreren Gründen. Erstens: So richtig beeindruckend wirkt die Szenerie eigentlich erst, wenn sie von sattgrünem Gras bewachsen ist. Und das fehlt jahreszeitbedingt ja leider noch.

Und zweitens: Nach einem Erdrutsch vor etlichen Tausend Jahren blieb an einer Abbruchkante des Quiraing eine imposante Felsnadel stehen: „The Needle“ Die wollen wir un-be-dingt (!) fotografieren. Das geht beim ersten Hike mächtig schief! Wir finden sie – trotz ihrer 37 Meter Höhe – einfach nicht! Erst wandern wir unterhalb vorbei, kämpfen uns dann aufs obere Plateau des Quiraing, um dort zu erkennen, dass wir sie von hier oben nicht mehr erreichen können. Um die vergebliche Wanderung einzuordnen: 12 Kilometer Länge, einige Hundert Höhenmeter und dabei immer den Zehn-Kilo-Rucksack auf den Schultern – anstrengend! Erst beim zweiten Anlauf, einige Tage später, finden wir den richtigen Pfad und kommen zu unserem Wunschfoto von „The Needle“. Puh! Shiny happy people! 

Quiraing Fotoreise

Dies gilt als der schönste Blick auf der Isle of Skye. Der Quiraing ist vor vielen Tausend Jahre durch gewaltige Erdrutsche entstanden. 

Toller Viewpoint auf Quiraing.

Hier hat mich Holger auf einem Felsvorsprung fotografiert. Ein tolles Gefühl, dort im Wind zu stehen! (Fotocredit: Holger Kröger)

The Needle im Quiraing.

Einige Felsformationen im Quiraing haben Namen wie z.B. „The Prison“ oder „The Table“. Diese hier heißt „The Needle“ und ist uns aus fotografischer Sicht am wichtigsten. Bei einem ersten 12-Kilometer-Hike finden wir sie nicht. Erst beim zweiten Versuch, einige Tage später, können wir sie – wie gewünscht – bei dramatisch-trüben Wetter ablichten.

The Needle im Quiraing. Solche Motive liebt der Fotograf Florian Läufer.

Holger bestaunt „The Needle“. Ganz schön groß!

Wenig Wasser in den Fairy Pools

Ich muss gestehen: Die Fairy Pools im Coire na Creiche-Tal finde ich ein bisschen overrated. Zumindest den Namen, der übersetzt immerhin „Feen Pools“ heißt. Da habe ich ehrlicherweise schon märchenhaftere Wasserfälle gesehen. Aber vermutlich ist das auch das Problem: Wenn du schon im besten Wasserfallrevier der Welt (Island!!!) fotografiert hast, ist alles andere kaum mehr als eine Miniaturversion davon. Zur Ehrenrettung der Fairy Pools muss ich zugeben, dass der Bach mit seinen kaskadenartigen Wasserfällen jetzt aufgrund ausbleibenden Regens sehr wenig Wasser führt. Es plätschert hier und da ein bisschen, ja. Aber es rauscht halt nicht. Ich tue mich schwer mit der Fotografie. Holger ist mit ein, zwei Bildern sehr zufrieden, insgesamt aber auch nicht unbedingt geflasht. Wir beschließen, kein zweites mal hierherzukommen.  

Fairy Pools

Dies ist der bekannteste der verschiedenen Fairy Pools. Führt der Gebirgsbach mehr Wasser, wird es hier in vielen kleinen Wasserfällchen über die Gesteinskante gedrückt und du kannst ein beeindruckendes Foto machen. Um bei der geringen Wasserführung zumindest ein bisschen Drama ins Bild zu bekommen, bin ich mit dem Super-Weitwinkel gaaanz dicht rangegangen und habe eine eher untypische schräge Perspektive gewählt. 

Fairy Pools in Schwarzweiß fotografiert.

Schwarzweiß ist bei mir häufig die letzte Rettung, wenn ich mit einem Foto nur so mittel-zufrieden bin… 

Fairy Pool auf der Isle of Skye. Fotografiert von Holger Kröger.

Das hat Holger gut gesehen und professionell fotografisch umgesetzt! Mir hat dieser Blick vor Ort irgendwie nicht so recht gefallen, jetzt bin ich ein bisschen neidisch auf das tolle Foto von Holger! (Fotocredit: Holger Kröger)

Lamm

Letztlich liegen wir an den Fairy Pools bäuchlings auf der Wiese und fotografieren die putzigen Lämmer, die kaum älter als zwei Wochen sein dürften. Drollig wenn sie so lächeln, oder?

Schafe und neugeborenes Lamm.

Schafe in Schottland.

Erstmal stärken!

Sligachan – das ist Schottland

Dass die Flüsse auf Skye viel zu wenig Wasser führen, wirkt sich auch auf die Bilder von Sligachan aus. Es gibt im Netz traumhafte Fotos von der alten Steinbrücke, unter der dann ordentlich Weißwasser hindurch rauscht, während im Hintergrund die Black Cullin-Berge zu erkennen sind. Du siehst die Brücke in dieser rauen Landschaft und denkst: „DAS ist Schottland!“ Wenn nicht gerade wieder ein Touristenbus am großen Parkplatz hält, kannst du hier bei einer Fotoreise zur Isle of Skye dennoch traumhafte Bilder in ganz unterschiedlichen Macharten fotografieren. Ein toller Ort. Ganz in der Nähe finden wir noch einige alte Schiffswracks, die sich am heutigen Nebeltag mit Leichtigkeit in Szene setzen lassen. Der Hafen von Portree ist ebenfalls nicht weit entfernt und, und, und. Wir nutzen das Schmuddelwetter für diverse Fotospots, die einfach bei trübem Wetter fotografiert werden MÜSSEN. Weil: DAS ist Schottland!

Die alte Steinbrücke in Sligachan auf der Isle of Skye. Im Hintergrund: Die Black Cullin Berge.

Die alte Steinbrücke in Sligachan. Schade, dass bei unserem Besuch kaum Wasser im Fluss ist.

Sligachan Langzeitbelichtung

Details

Schönes Detail: Die vielen rund ausgespülten Steintrichter. 

 

Hafen Portree im Nebel.

An dem einzig nebligen Tag haken wir ein Motiv nach dem anderen ab, das wir auf unserer Bucket-List mit „moody“ markiert haben. Bei Sonnenschein ist der Hafen von Portree was für die Postkarte, jetzt was für nen mystischen Krimi, bei dem im Fall einer aufgefundenen Wasserleiche ermittelt wird. (Sorry ob meiner Abgründigkeit.)

Moody Minimalismus

Genau das richtige Haus wenn du Menschen nicht so gerne magst! 

Schiffsfriedhof Schottland.

Dreimal fahren wir zu diesem kleinen Schiffsfriedhof (der genau neben einem richtigen Friedhof liegt), um das morbide Motiv in kaltem Morgennebel zu erwischen.

Lighthouse Ornsay

Der Leuchtturm von Ornsay.

Der runde Stein Elgol.

Am Ufer des kleines Fischerdorfes Elgol entstehen diese beiden Fotos. Ich hab’s im Querformat fotografiert (oben), Holger hat sich für’s Hochformat (unten) entschieden. Welche Version gefällt dir besser?

Hochformat an der Küste in Elgol.

(Fotocredit: Holger Kröger)

The Misty Bottle

Hier gibt’s: Whisky! Witzige Geschichte dazu: Ich bin auf Skye mit einem alten Hummerfischer und Distiller ins Gespräch gekommen. Er erzählt, dass immer wieder Leute vom englischen Festland ein Haus auf der Isle of Skye kaufen, um es hier ein wenig ruhiger angehen zu lassen. Die meisten werden nach zwei, drei Jahren durch nasskaltes Wetter, Ödnis und dunkle Winter depressiv und verlassen die Insel bald wieder. Er lacht. Dann: „We are scottish. We can take all this. No depressions. We have Whisky!!!“ Wir lachen beide. 

Hochlandrind. Entdeckt auf einer Fotoreise zur Isle of Skye.

Super Frisur! Einmal versperren uns freilaufende Hochlandrinder die Straße auf dem Heimweg. Die Tiere gelten als ausgesprochen gutmütig. Ihre Hörner muten anders an. Deshalb bitten wir sie auch höflich und mit weicher Stimme die Straße zu verlassen und lassen tunlichst die Hupe aus dem Spiel. Safety first! 

Golden Hour beim Rubha Hunish

Rubha Hunish ist der nördlichste Punkt auf der Isle of Skye. Hier haben wir zum Sonnenuntergang fantastisches Licht und können die golden beleuchtete Felswand fotografieren, die wir am späten Nachmittag an einem Abbruch hinuntergeklettert sind. Die kleinen moorigen Teiche dienen als Vordergrund für unsere Fotos, den Rest erledigen die warmen Sonnenstrahlen und der satte Himmel mit seinen Wolkenformationen. 

Panorama Rugha Hunish

Dies ist der Ausschnitt eines Panoramas, das ich aus acht hochformatigen Fotos mit jeweils 61 Megapixel erstellt habe. Da muss bei der Erstellung des Panoramas selbst das leistungsstärkste Macbook ein bisschen rattern…

Rubha Hunish Sunset

Über den mittigen Abbruch des Gebirgsmassivs sind wir zur vorgelagerten Wiese mit den kleinen Teichen heruntergeklettert. Hier sind wir den ganzen Abend alleine.

Am Fuße vom Rubha Hunish fotografieren.

Holger mag Spiegelungen. 

Telephone

Nur für den Fall, dass du dich mal in der Pampa Schottlands verläufst und der Handyakku auch noch seinen Geist aufgibt: Selbst im Nirgendwo findet sich eine historische Telefonzelle. Kulturgut! 

Highlight der Fotoreise auf die Isle of Skye: „The old man of Storr“

Endlich, endlich geht es für uns zur Wanderung zum „Old man of Storr“. Die Strecke vom Parkplatz zum bestmöglichen Viewpoint ist keine zwei Kilometer lang, hat es aber in sich. Es geht kontinuierlich bergauf! Wir haben uns diesen Spot zunächst ein bisschen aufgespart, weil das Wetter an den vorangegangenen Tagen nicht sicher genug erschien. Blauer Himmel und Sonnenschein passen nicht und bei Nebel sind die charakteristischen Felsspitzen meist nicht zu erkennen – irgendwas ist ja immer. So kann es gehen bei einer Fotoreise auf die Isle of Skye. 

Heute soll es klappen! Der Wecker geht um 3:30 Uhr, damit wir (hoffentlich) pünktlich zum Sonnenaufgang auf der benachbarten Felsspitze stehen, um den „Old man“ mit einem warmen Seitenlicht der aufgehenden Sonne ablichten zu können. Kurz und knapp: Als wir oben nassgeschwitzt ankommen, liegt alles im dichten Nebel und der Skye-Klassiker lässt sich nicht fotografieren. Denn der ist in der weißen Nebelwand verschwunden. Wir kauern im feuchtkalten Wind an der Felswand und hoffen darauf, dass sich der Nebel langsam auflöst. Von hinten droht weiteres Ungemach: dunkle, fast schwarze, mit Wasser gesättigte Wolken. Aaaargh! Schweren Herzens entscheiden wir ohne Foto wieder abzusteigen, um dem Unwetter zu entgehen. Satz mit X. 

Der „Old man of Storr“ foppt uns!

Auf den letzten Metern erwischt uns der Regen doch noch. Am innerlichen Nullpunkt angekommen schmeißen wir die getränkten Regenklamotten ins Auto. Erstmal auf `nen Kaffee zur Unterkunft! Nach 200 Metern Fahrt werfe ich nochmal einen Schulterblick auf den „Old man of Storr“. What??? Was hier unten eben noch als kräftiger Regen ankam, zeigt sich oben als weiße Schneeschicht, während sich der Nebel großteils aufgelöst hat! „Holgeeer, der alte Mann liegt im Schnee!! Guck dir das an!“

Euphorie ist etwas Schönes. Anstrengung, Frust und körperliche Abgeschlagenheit? Alles vergessen! Wir wissen, dass der Schnee maximal ein, zwei Stunden liegenbleiben wird bevor er schmilzt. Ebenso wissen wir, dass wir nochmal hoch müssen, wenn wir den eingeschneiten „Old man“ fotografieren wollen. Schnell überreden wir uns selbst dazu, ein weiteres mal aufzusteigen. Ergo: Chicago-Wende, wieder rein in die nassen Klamotten und nochmal hoch zum „Old man of Storr“. Wir erinnern uns: 2 Kilometer kontinuierlich bergauf! „Alles für’s Foto!“  

Seltene Aufnahme. Old man of Storr im Schnee.

Hier steht Holger inmitten der zugeschneiten Felsformation vom „Old man of Storr“. Sieht gespenstisch aus, ist es auch. 

Ganz schön kalt bei Schnee - der Old man of Storr.

Als wir auf der benachbarten Felsspitze ankommen, ist ein Großteil des Schnees schon wieder abgetaut. Sieht trotzdem cool aus!

Nutze die Zeit!

An einem anderen Tag ist der „Old man of Storr“ sehr versöhnlich mit uns und wir kriegen unsere Wunschfotos. Also die, bei der die markanten Felsspitzen von der aufgehenden Sonne angestrahlt werden und goldfarben leuchten. Ist allerdings – wie so oft in der Landschaftsfotografie – ne knappe Nummer! Nur für wenige Minuten lugt die aufgehende Sonne einen klitzekleinen Spalt durch die dicke Wolkenwand, hinter der sie dann auch für den Rest des Vormittags wieder verschwindet. Wenn du jetzt deine Kamera nicht einsatzbereit aufs Stativ geklinkt hast, verpasst du die einzige Chance des Tages (vielleicht des ganzen Fototrips!?), den „Old man“ bei Traumbedingungen zu fotografieren. High Five! „Wir haben’s!! Yiieehhaah!“ Fotografieren ist: geil!

Landschaftsfotografie in Schottland.

Sunset

Der Fotograf Florian Läufer beim fotografieren vom Old man of Storr in Schottland.

Erst an einem anderen Tag haben wir die Möglichkeit, unser Traumfoto vom „Old man of Storr“ umzusetzen. Seitlich von der aufgehenden Sonne beleuchtet und dennoch von spektakulären Wolken umgeben. Mission accomplished!!! (Fotocredit: Holger Kröger)

Fotoreise zur Isle of Skye - Schottland. Profifotograf Florian Läufer hielt diese Szene fest.So sieht es aus, mein No.1-Foto, für das ich schon seit Jahren zur Isle of Skye reisen wollte. Jetzt hab‘ ich’s!! 

Prioritäten eins bis drei: Fotos, Fotos, Fotos!

Apropos, um nochmal ein bisschen aus dem Nähkästchen eines Landschaftsfotografen zu plaudern: Wer mit der Fotografie nicht viel am Hut hat, denkt, dass wir hier und da aufs Knöpfchen drücken und die Fotos fast von selbst entstehen. (Klassiker: „Du hast aber eine tolle Kamera – die macht so schöne Fotos!“) Tatsächlich ist es so, dass viele unserer Fotos aus einer intensiven Planung hervorgehen.

Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Hierbei hat Holger die Nase vorn und er verbringt schon Monate vor einer Fotoreise viele, viele Stunden mit aufwendiger Internetrecherche. Anfahrtswege, Sonnenstand, Tageszeiten, Mondphasen, und, und, und. Vor Ort versuchst du dann die jeweiligen Motive (wir stimmen immer eine Prioritätenliste ab) bei Wunschbedingungen zu erwischen. Das klappt längst nicht immer, deshalb fahren wir besondere Spots häufig mehrfach und an unterschiedlichen Tagen an. Und so entstehen die besten Fotos manchmal erst beim zweiten, dritten oder vierten Anlauf. Irgendwann winkt dann das Glück der Tüchtigen und du bekommst dein Traumfoto.

Fotoreise zur Isle of Skye: Bonusmaterial

Das Eilean Donan Castle in Schottland. Das Schloss wurde einst als Filkulisse für den Movie Highlander genutzt.

Das Eilean Donan Castle liegt etwas abseits der Isle of Skye in Schottland. Wir kommen bei Dauerregen an, der später in Nebel übergeht. Besser hätte aus meiner Sicht das Wetter nicht sein dürfen/können. Findest du nicht, dass es so erst richtig schön schottisch wirkt? Übrigens, das Eilean Donan Castle diente einst beim Filmklassiker „Highlander – es kann nur einen geben“ als Filmkulisse. Einen Ausschnitt davon siehst hier:

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Glenfinnan Viadukt mit dem Original Hogwarts Express. Fotograf: Florian Läufer

Bleiben wir in der Filmbranche: Auch das Glenfinnan Viaduct liegt abseits der Isle of Skye und macht eine dreistündige Anfahrt nötig (bei der wir am 36 Kilometer langen Ufer vom legendären Loch Ness entlangfahren). Der Zug fährt zu dieser Jahreszeit nur einmal täglich über die 380 Meter lange Brücke. Und ja, richtig erkannt! Es ist der Original Hogwarts Express von Harry Potter! Auch das Viadukt selbst kommt im Film vor. Dieses Foto hatte ich mir so sehr gewünscht – und war dann doch irgendwie erstaunt, dass mit uns gleich mehrere Hundert (!) Harry Potter-Fans aus aller Welt im Berghang auf die Durchfahrt warteten. 

Fotoreise buchen? Das kannst du auch alleine!

Eine sehr große Hilfe ist bei dieser Reise der perfekt aufbereitete „Photographer’s Guide“ im PDF-Format, den die Jungs (und das Mädel) der „Skye Photo Academy“ erarbeitet haben und für ein Taschengeld verkaufen. Wenn du also auch eine Fotoreise auf die Isle of Skye planst und darüber nachdenkst, für viel Geld eine geführte Fototour zu buchen, dann schaue dir erst die Arbeit der Skye-Enthusiasten an. Flug, Unterkunft und Mietwagen hast du doch im Nu selbst gebucht, oder?  Alles Weitere findest du im PDF – mehr brauchst du nicht.

Screenshot aus dem Shop der „Skye Photo Academy“. Wenn du eine Fotoreise zur Isle of Skye unternimmst, solltest du ein paar Euro in diesen hervorragend recherchierten Photographers Guide (als Print oder PDF) investieren. Lohnt sich!

Bei dieser Fotoreise fahren wir insgesamt rund 2.500 Kilometer (davon 2.000 Kilometer Kurven!) mit dem Auto, schlafen sehr wenig, essen ungesund und wandern rund 80 Kilometer inklusive vieler Hundert Höhenmeter. Im Prinzip ordnen wir eine Woche lang alles der Fotografie unter. In Bezug auf Wettererwartungen, Tageszeiten und Licht treffen wir bei diesem Trip viele gute Entscheidungen und liegen nur selten daneben – gute Quote! Aus Erfahrung wissen wir: Das kann auch mal anders laufen…

Unsere Ernährung während der einwöchigen Fotoreise darf getrost als ungesund bezeichnet werden. Drei Tage lang essen wir selbstgekochte Spaghetti Bolognaise, drei Tage gibt’s Pizza und einmal wird’s tatsächlich englisch: Fish & Chips! Du kannst nicht nach Großbritanien fliegen OHNE Fish & Chips zu essen!

IN EIGENER SACHE

Vor einiger Zeit habe ich auf meiner Homepage einen klitzekleinen Webshop integriert, in dem du ausgesuchte Landschaftsfotos als Highend-Druck für deine Wohnzimmerwand ordern kannst. Einige der Fotos, die du in diesem Blogpost siehst, kannst du ab sofort in meinem Onlineshop erwerben. Hier kannst du dich ein bisschen umschauen: Wandbilder-Shop von Florian Läufer. Mit deinem Kauf unterstützt du mich bei meinen freien Arbeiten, die ich auf eigene Kosten in buchungsschwachen Phasen realisiere. Das können Fototrips (dieser hier war super: Färöer-Inseln), Portraitprojekte (wie zum Beispiel dieses hier: Charakterportraits in Schwarzweiß) oder auch ganz andere ausgefallene fotografische Ideen sein.

Wandbilder kaufen beim Fotograf Florian Läufer

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