Homeshooting – von der Idee zum Foto
Das kleine Fotostudio um die Ecke scheint ein Auslaufmodell zu sein. Das Homeshooting liegt voll im Trend und die Nachfrage wird immer größer – zu Recht! Denn worum geht es bei Portraitfotos? Die Persönlichkeit der fotografierten Person herauszustellen. Und das funktioniert eben ganz besonders gut, wenn wir Einrichtung und wichtige Accessoires aus dem eigenen Wohnbereich mit einfließen lassen. Getreu dem Motto: „Zeige mir, wie du wohnst und ich sage dir, wer du bist!“
Wie so ein Homeshooting abläuft? Immer anders! Das macht es für mich als Hamburger Fotograf ganz besonders spannend. Es gibt kein Schema F nach dem man vorgehen könnte. Zu unterschiedlich sind die Bedingungen vor Ort, noch unterschiedlicher die Menschen. Gut so! Am Anfang steht die Idee. Was soll mit dem individuellen Homeshooting transportiert werden? Welche Gegenstände aus dem täglichen Leben können einfließen, welche Räume eignen sich? Meistens lasse ich mir vorab einige Handybilder von der Wohnung schicken, um eine Idee zu bekommen was mich erwartet. Dann besprechen wir Bildideen und legen einige Zielfotos fest, die wir realisieren wollen. Meistens lasse ich dabei mein Gegenüber ein bisschen kommen, um nicht Gefahr zu laufen, dass ich meine Ideen unterschwellig überstülpe.
Was soll ich bloß anziehen?
Die Kleidung ist natürlich immer ein großes Thema. Grundsätzlich sage ich: Es gibt kein richtig oder falsch, nur ein „Darin-Fühle-Ich-Mich-Wohl“. Grobe Muster, riesige Schriftzüge oder zu viele unterschiedliche Farben können sich nachteilig auswirken, weil entsprechende Kleidung zu unruhig wirken könnte. Und auch sehr dunkle Kleidung in schwarz, dunkelblau oder dunkelbraun ist nicht immer erste Wahl, wenn man eine freundliche Stimmung erzeugen möchte. (Wo ein düsterer Look gefragt ist, sieht die Welt natürlich ganz anders aus.) Bringen wir also Farbe ins Spiel. Aber – und das schreibe ich gerne ein zweites Mal – sich wohlfühlen kommt vor Kleiderregeln!
Häufig ist das Platzangebot bei einem Homeshooting begrenzt. Daraus das beste herauszuholen, ist meine Aufgabe. Das kann hier und da ein wenig knifflig werden, weil man so gerne hier noch ein Licht oder dort einen Reflektor einsetzen möchte, die Gegebenheiten dies aber nicht zulassen. Bisher ist mir aber immer eine Lösung eingefallen.
Und jetzt kommt der wichtigste Teil beim Homeshooting, der häufig falsch eingeschätzt wird: Die Fotos „entwickeln“ sich erst beim Fotografieren – im ursprünglichen Sinne des Wortes. Selten bin ich in einer Situation, bei der ich sage: „Hier ein Licht, dort ein Aufheller und woanders ein Reflektor, dann passt es.“ Ich gehe so vor: Zunächst definiere ich das Zielfoto im Kopf und richte die Situation mit der zu fotografierenden Person ein. Jetzt setze ich das Hauptlicht, welches für die zentrale Beleuchtung verwendet wird und mache ein erstes Testfoto, um die Lichtcharakteristik einzuschätzen. Danach kommt die Akzentuierung durch ein oder zwei zusätzliche Lichter. Ein etwas härteres Licht von hinten verursacht eine schöne Lichtkante am Körper des Models und/oder hellt die Haare auf. Nicht umsonst sagt hierzu der Fachmann „Haarlicht“. Extra-Tipp: In meinem Portfolio findest du allerlei Beispielarbeiten aus vergangenen Shootings.
Nun geht es an der Hintergrund. Oft lasse ich ihn unbeleuchtet, genauso oft helle ich ihn mit zwei zusätzlichen Blitzgeräten auf – je nach Situation. Manchmal gefällt es mir, auf bestimmte Accessoires ein weiteres dezentes Licht zu setzen, um dieses mehr zur Geltung zu bringen. Sind alle Lichter nacheinander gesetzt, beginnt das Homeshooting. Ein wenig Feinjustage an den Blitzgeräten ist hier und da noch nötig, ansonsten heißt es jetzt: „Bitte lächeln!“
Homeshooting mit Martina
Hier siehst du einige Making of-Bilder aus einem Homeshooting mit Martina. Die ist selbst Fotografin mit exzellenten Photoshop-Skills und die Idee war, sie in einer Arbeitssituation am Schreibtisch abzulichten. Den Bezug zur Fotografie stellen Kamera und Fotobücher her. So entwickelte sich das fertige Portraitfoto:
Hier seht ihr mich beim Aufbau des Setups in dem geräumigen Wohnzimmer von Martina. Richtig klasse: ordentlich Platz für die Blitzgeräte. Super!
Mit Hund Gino bin ich gleich auf Du und Du. Nach einigen Streicheleinheiten macht er es sich in meiner Stativtasche gemütlich. „Wuff – Wuff!“
Ist alles aufgebaut, setze ich nacheinander die Lichter. Hier sorgt eine 70er Softbox für das Hauptlicht von oben links. Noch ist die rechte Gesichtshälfte unbeleuchtet…
…was sich mit dem Einsatz eines zusätzlichen Strip Lights von hinten rechts ändert. Die nun entstandene dezente Lichtkante an Martinas linker Kopf- und Körperhälfte lässt das vorläufige Ergebnis schön plastisch wirken. Was mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz gefällt: die etwas dunkel geratene Rückseite des MacBooks.
Nun aber! Ein drittes Licht, das ich rechts vor dem Tisch platziert und auf den Laptop ausgerichtet habe, betont das MacBook und die Fotobücher und hellt Martinas Gesicht gleich noch ein wenig auf. Mit diesem Endergebnis sind Martina und ich gleichermaßen zufrieden. Und zwar sehr!
Und so sieht das Setup nach ein wenig Möbelrücken und Herumprobieren aus. (Nicht im Bild: Das zusätzliche Blitzgerät für das MacBook.)
Wenn du ebenfalls Interesse an einem Homeshooting hast, dann nimm gerne Kontakt zu mir auf, damit wir über deine Wünsche und Vorstellungen sprechen können. Ich freue mich auf deine Nachricht. Hier geht es zum Kontaktformular: KLICK