Weihnachtszeit – Mein Jahresrückblick 2018
„Sti-hiii-le Naaaacht, hei-liii-ge Naaacht….“ Kaum ist der Jahrhundertsommer vorbei (*schwitz), steht Weihnachten vor der Tür (*frier). Als Fotograf drehen sich in dieser Zeit die Uhren etwas langsamer. Hier und da gibt es noch eilige Anfragen zu weihnachtlichen Familien-Shootings, ansonsten kehrt Ruhe ein. Zeit, einen Rückblick auf das fast vergangene Jahr zu wagen.
Zunächst einmal: 2018 war aufregend! Es gab viele Höhen und nur ganz wenige Tiefen. Ach, und so richtig tief waren die eigentlich auch nicht. Nur: Ich versuche, mich stets auf alles gut vorzubereiten und dann kommen Dinge manchmal eben doch anders, als man sie sich vorher zurechtgelegt hat. Im Nachgang schmunzele ich dann oft sogar über diese kleinen Stolpersteine.
Let it snow!
Bleiben wir positiv: Was mir vom Beginn diesen Jahres in guter Erinnerung blieb, war das Shooting mit dem Räumfahrzeug. Ja, Räumfahrzeug! So schräge das klingt, so witzig ist es eigentlich. Der Winterdienst Borchers hatte mich kontaktiert, weil der Juniorchef in Sachen Marketing ein bisschen Gas geben wollte. Der Plan: Eines seiner Räumfahrzeuge von allen Seiten fotografieren, um mit den entstandenen Bildern einen Linienbus des Hambuger Verkehrsverbunds zu folieren, der dann drei Jahre lang quasi als Räumfahrzeug durch Hamburg fährt. Gesagt, getan! Ich fotografierten auf einem verlassenen Hafengelände das Räumfahrzeug, der Bus wurde foliert und heute fährt er durch die Hamburger City.
„Mööp-Mööp!“ So sieht der fertige HVV-Bus aus. Drei Jahre lang wird der folierte Bus nun durch die Hamburger City fahren.
Ebenfalls in der kalten Jahreszeit fand das Shooting mit RTL II-Kochprofi Nils Egtermeyer statt. Dem Sternekoch wurde für eine Videoproduktion im Smeg-Küchenstudio von einem Kamerateam in die Töpfe geguckt, ich sollte entsprechende Fotos für begleitende Zeitschriftenartikel machen. Das Ganze lief von allen Seiten sehr professionell ab und es dauerte nicht lange, bis das Film- und Fotomaterial veröffentlicht wurde. Mir läuft heute noch das Wasser im Munde zusammen…
RTL II-Kochprofi Nils Egtermeyer während der Aufnahmen. Gedreht wurde im Smeg-Küchenstudio in Hamburg.
Hering mit Bohnensalat und Cashewkernen – lecker! Ein Making of-Bild siehst du, wenn du den Slider mit der Maus (oben links) nach rechts bewegst.
Das fertige Cover der Videoproduktion für „Angeln PLUS“ vom Jahr Top Special-Verlag.
Südlich des Polarkreises
Kurz darauf entfloh ich mit meinem befreundeten Fotograf Holger Kröger der Hamburger Kälte, um in noch größere Kälte vorzurücken. Wir packten dicke Klamotten, Steigeisen und Wollmützen in unsere Reisetaschen und flogen ins winterliche Island. Und da? Vereiste Wasserfälle, schneebedeckte Landschaften und Polarlichter fotografieren. Auf diesem Trip gab es die eine oder andere Tiefe, von der ich oben schrieb. Der Schneesturm, war zum Beispiel nicht so witzig. Oder der Autounfall. Gesperrte Straßen auch nicht. Wenn ich bloß daran denke – könnte ich sofort wieder los!
Kurz darauf fand die Internorga 2018 (Leitmesse der Gastronomie) statt, auf der ich auf dem Grill- und Barbeque-Court für das Grill-Kontor Hamburg fotografierte. Das Food-Thema blieb also weiterhin in meinem Fokus.
Landschaftsfotograf Holger Kröger am Vatnajökull-Gletscher während unserer gemeinsamen Fototour im März 2018.
Am Aldeyarfoss in Island. Keinen Schritt weiter! (Fotocredit: Holger Kröger)
Alles für die Perspektive! (Fotocredit: Holger Kröger)
Ich hab‘ das Paradies gesehen!
Mit diesem Handyfoto von Holger war rechtzeitig für einen Ostergruß gesorgt. (Outtake)
Über dieses Portraitfoto habe ich mich sehr gefreut. (Fotocredit: Martina Thewes)
Internorga 2018 – Die wollen nur spielen. Und grillen. Ehrlich! (Outtake)
Verrückte Typen! Koch, Gastro-Coach und Blogger Guiseppe Messina (links) und Sternekoch René Kalobius.
Hochzeitsfotos – manchmal mit einem Kloß im Hals
Und dann begann nach und nach die Hochzeitssaison. Ob Standesamt, Kirche oder freie Trauung, ich durfte an den Wochenenden ganz unterschiedliche Hochzeiten mit dem Fotoapparat begleiten. Es gab so unglaublich viele schöne, romantische, lustige, aufregende, berührende, spannende und verliebte Momente, bei denen ich reichlich Glück und Freudentränen einfangen konnte. Allerdings: Man glaubt gar nicht, wie häufig auf Hochzeiten auch Trauer eine Rolle spielt. Wenn das Brautpaar ihren Weg in einen neuen Lebensabschnitt geht, wird in den Reden und Ansprachen immer auch zurückgeblickt. Häufig wird dabei bereits verstorbenen Familienmitgliedern gedacht, was zu sehr bewegenden Momenten führt. Ich nehme in diesen Momenten den Finger vom Auslöser. Unter uns: Ich bekomme dann manchmal selbst einen Kloß im Hals.
(In eigener Sache: Viele Beispiele meiner fotografischen Hochzeitsbegleitungen findest du unter oder rechts neben diesem Beitrag – je nach verwendetem Endgerät. Klicke einfach bei „Themen“ auf den Button „Hochzeitsreportage“. Viel Spaß beim Anschauen!)
Die Ergebnisse sind so unterschiedlich wie die Hochzeitspaare
Dies sind aber immer nur kurze Momentaufnahmen. Ansonsten durfte ich 2018 sehr, sehr schöne Hochzeiten mit dynamischen Partys und vielen Highlights begleiten. Ganz herzlichen Dank an „meine“ Brautpaare für das Vertrauen in mich und meine Arbeit als Hochzeitsfotograf!
Love is in the air! Und wie!
Hochzeitspaar Birte & Leon in der Wilstermarsch.
Photobombing at it’s best! Irgendjemand vermasselt’s immer… (Outtake)
So viel Glück und Lebensfreude wie bei der Hochzeit von Martina und Thorsten erlebst du nur selten. Klasse!
Eines meiner Lieblingsfotos vom „Getting Ready“ aus 2018. Links wird Braut Katrin geschminkt, rechts blickt Gleich-Gatte René aus dem Fenster.
Auch witzig: Durch die lange Belichtungszeit scheint das Gesicht der Tänzerin durch den Arm ihres Tanzpartners. (Outtake)
Was ist denn da los? Das Gesicht der Braut wirkt so… komisch! Man muss zweimal hinsehen, um das Foto zu „verstehen“. (Outtake)
Brautpaarshooting hinter dem Schloß in Bad Bramstedt. Bewege den Slider mit der Maus, um ein Making of-Foto zu sehen.
Auf allen Vieren entstand dieses Foto.
Noch etwas zum Schmunzeln: Auf jeder Hochzeit nimmt man sich irgendwann ein gutes Stündchen Zeit für die klassischen Hochzeitsfotos. Ich suche mir dann mit dem Hochzeitspaar und einem Helfer einige schöne Ecken zum Fotografieren. Hier und da gebe ich Anweisung für einen besseren Stand und das Posing. Und weil man ja nicht immer weiß wohin mit den Armen wenn man fotografiert wird, sage ich oft zum Bräutigam: „Deine Hand hängt ein bisschen ungenutzt herunter. Fass damit mal bitte deine Frau an.“ Jetzt kommt’s: In 50% dieser Situationen geht die Hand spaßeshalber (aber intuitiv) an: die Brust der Frau! Ich habe Dutzende solcher Fotos – zeigen werde ich sie hier natürlich nicht.
Könnte ein Buchtitel sein: „Fotograf Florian Läufer – ganz unten!“
Und dann war da noch die Datenschutzgrundverordnung. (Tiefpunkt!!!) Was in seiner Länge so sperrig auszusprechen ist (sieben Silben), wird selbst in der Abkürzung (fünf Silben) nicht besser: DSGVO. Leichter schreiben lässt es sich, wenigstens das. Anfangs habe ich mich entschlossen, das Thema erstmal zu ignorieren. Damit kommst du natürlich nicht weiter. Also: Lesen, Rat holen, diskutieren, bedenken, verwerfen, bedenken. Vorsichtig geschätzt durfte ich mich rund 100 Arbeitsstunden mit der DSGVO beschäftigen. Und weil dich als selbstständig arbeitender Mensch dafür niemand bezahlt, war das natürlich reines Privatvergnügen. Angefühlt hat es sich wie eine Bestrafung. Und sehr viel schlauer bin ich darüber hinaus auch nicht geworden. Man darf es so sagen: Es wurde versucht, mit der DSGVO etwas zu regeln – und das ging schief. Bis heute herrscht in der Branche große Unruhe und niemand weiß, wie man die DSGVO als Fotograf rechtskonform umsetzt. Juristen sagen, man warte jetzt auf Urteile von Gerichten, um ein Gefühl für die Rechtsauslegung zu bekommen. Na, Mahlzeit! Da darf man nur hoffen, selbst kein Präzedenzfall zu werden. Dann ist nach Black-Friday und Cyber-Monday ganz schnell Insolvenz-Tuesday!
Bei der Google-Bildersuche (Screenshot) wirkt die DSGVO wie ein Blick in den Sternenhimmel. Für mich war es ein Blick in den Abgrund!
Arbeit mit Profis
Spannend ist auch das Business-Shooting mit und bei der Möller-Medienagentur bei Berlin gewesen. Für eine Imagebroschüre sollten aussagekräftige Mitarbeiterfotos in typischen Arbeitssituationen erstellt werden. Und weil sich die Medienprofis berufsbedingt mit Fotos auskennen, konnten wir gemeinsam auf professioneller Ebene die entsprechende Bildsprache umsetzen. Was das konkret bedeutet? Wenn du als Fotograf mit deinem Gesprächspartner über Blenden, Verschlusszeiten und ISO-Einstellungen fachsimpeln kannst.
Kreativschmiede Möller Medienagentur
Es werde Licht!
Brandenburg – Es kann so einfach sein
Sehr gerne blicke ich auf meine seit einigen Jahren bestehende Kooperation mit dem Tourismusverband Seenland Oder/Spree zurück. Als vielseitig interessierter und naturverliebter Mensch sind die gemeinsam ausbaldowerten Shootings thematisch genau mein Ding. Von Kultur über Architektur bis zur Landschafts- und Peoplefotografie gehört alles dazu, um Urlaubern die Brandenburger Region fotografisch näherzubringen. Das ist das eine. Das Andere: Die Crew des Tourismusverbandes ist so eine klasse Truppe, dass sich die mehrtägigen Shootings gar nicht nach Arbeit anfühlen – so lang die Tage auch manchmal sind. Wenn ich hinterher die Fotos am Rechner bearbeite, denke ich manchmal: „Florian, du hast den schönsten Job der Welt!“
Pack die Badehose ein… Dieses Foto wurde Titelbild vom Gastgeberverzeichnis Scharmützelsee.
Tolles Lächeln!
Der Weg zu diesem Foto war eine Herausforderung. Millionen blutrünstige Stechmücken bohrten ihre Rüssel in unsere Haut. Wenn der Fotoapparat mal nicht klickte, mussten wir uns sofort schützen. Wie das aussah, siehst du, wenn du den Slider mit der Maus bewegst. Model sein ist kein Honigschlecken.
Auch so schaut es in Brandenburg aus. Hättest du DAS geglaubt?
In der Töpferwerkstatt.
Die Fotos für den Tourismusverband sollen Lust auf Brandenburg als Urlaubsdestination machen. Ich meine: Wer möchte hier nicht am Ufer der Spree ein Picknick genießen?
Morgens früh in Brandenburg. Ich könnte sofort wieder hin.
Im Gewölbe des Museums Fürstenwalde.
Was aus den Fotos der Shootings mit dem Tourismusverband Seenland Oder-Spree wird? Das hier zum Beispiel – ein Cover. Aber auch Postkarten, Kalender, Flyer, Broschüren und, und, und.
Von Babybauch zu Babyfotos
Was gab es 2018 noch? Klasse fand ich die „Pronovias Fashionshow“ des Hochzeitsausstatters Laue Festgarderobe in Tellingstedt. Der Laden war brechend voll als Ende Juli zur Brautmodenschau geladen wurde. Ich fotografierte die Veranstaltung und konnte traumhafte Hochzeitskleider (präsentiert von ebenso traumhaften Models) auf meine Speicherkarten bannen.
Die traumhaften Hochzeitskleider wurden von ebenso hübschen Models auf dem Catwalk präsentiert.
Lauter Paparazzis…
Im Gedächtnis bleiben werden mir auch die Shootings mit Vera und Marcel samt ihrem Nachwuchs. Dazu muss man wissen: Das erste Shooting hatte ich mit den beiden, als Vera mit dem ersten Kind schwanger war. Danach dann die Babyfotos, später dann der zweite Babybauch und auch die zweiten Babyfotos. Es ist wirklich toll, das bisherige Wachsen der jungen Familie dokumentiert zu haben. Und: Dazu sind die zwei (jetzt: vier!) auch noch so fürchterlich nett! Was willst du mehr?
Vera und Marcel während der zweiten Schwangerschaft im Spätsommer (oben). Was aus dem Bauch geworden ist, versteckt sich hier unter dem blauen Mützchen.
Eine weitere tolle Erfahrung war das Outdoor-Shooting mit XXX (Name wird nicht verraten). Bisher hatte ich die unregelmäßigen Nackedei-Anfragen von anderen Damen immer abgelehnt. Weil wir uns aber ebenfalls von ihrem Babybauch- und Newborn-Shooting schon kannten und Ästhetik an vorderster Stelle stand, sagte ich in diesem Fall zu. Um es zusammenzufassen: Ihr Gatte war begeistert von den Bildern, die an diesem Tag entstanden und später das Geburtstagsgeschenk darstellten.
Bikini-Shooting (na gut, es war Bodywear) an den Hamburger Elbbrücken.
Auf geht’s – 2019 wartet mit tollen Events und Herausforderungen!
Wie geht es 2019 weiter? Ich hoffe, genauso aufregend wie das ausklingende Jahr! In Sachen Hochzeit stehen schon allerlei feste Termine mit verliebten Paaren in meinem Kalender. Ferner sind einige Projekte in der Pipeline, die mich herausfordern werden. (Wir wissen ja alle, wie wichtig positiver Stress ist.) Außerdem wird es wieder eine Tour in gefrorene Eis- und Schneelandschaften geben, diesmal aber oberhalb des Polarkreises, nicht nach Island – mehr wird noch nicht verraten. Ich bleibe also weiterhin als Fotograf breit aufgestellt und versuche, möglichst viel Abwechslung in meine Fotografie zu bringen.
Verdammt, es juckt jetzt schon so unglaublich im Auslösefinger… Ich freu mich drauf!
Allen Besuchern meines Blogs, allen Fotobegeisterten da draußen und natürlich allen wunderbaren Menschen, die ich 2018 fotografieren (und mit denen ich zusammenarbeiten) durfte, wünsche ich eine tolle Weihnachtszeit, einen guten Rutsch und einen hervorragenden Start ins neue Jahr.
Der Weihnachtsmarkt vor dem Hamburger Rathaus. Das Foto nahm ich kürzlich aus einem (sehr kleinen) Fenster der Petri Kirche auf. (Bewege den Slider mit der Maus, um ein Making of-Bild zu sehen.)
Weihnachtsmann kann jeder – Weihnachtselche! Gesehen auf der Mole in Travemünde.